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Kyūsho

Anwendung von Nervendruckpunten


Im Kyūsho Jitsu („Anwendung der Vitalpunkte“) werden vitalen Punkte des menschlichen Körpers (d. h. Nervendruckpunkte, Blutgefäße und Sehnen) als Zielpunkte für Schlag- und Tritttechniken (Atemi waza) genutzt. Kyūsho Jitsu basiert auf dem Zusammenspiel der Erkenntnissen und Prinzipien um die Akupunktur und der Verbindung zur westlichen Neurologie. Auch in anderen asiatischen Gegenden/Ländern war das Wissen um die vitalen Punkte des menschlichen Körpers und deren Nutzung zu Verteidigungszwecken bekannt. Dim Mak oder Dianxue (chinesische Stile) und Kupso Sul oder Hyol Do Bop (koreanische Stile) sowie Marma-Adi (Indien) sind um nur die bekanntesten Stile zu nennen.

Im Kyūsho Jitsu werden gezielt neurologische oder physiologische Punkte des menschlichen Körpers angegriffen, entweder durch andauerndem Druck (z.B. Würgetechniken; Jime waza) oder durch anderweitige Krafteinwirkung (Schlag, Tritt; Atemi waza). Hierdurch können unter Umständen Reflexreaktionen, Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust bis hin zum Verlust des Bewusstseins auftreten. Andererseits kann das erworbene Wissen wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin auch zur Linderung verschiedener Beschwerden genutzt werden.
Kyūsho Jitsu wird auf zwei unterschiedlichen Ebenen erklärt:
  • Das traditionelle - es bedient sich der traditionellen chinesischen Medizin.
  • Westliche Medizin - diese Techniken sind wissenschaftlich nachweisbar.
kyushopunkte

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Die Ausführung der Kyūsho-Techniken gleicht auf dem ersten Blick, denen vieler anderen Kampfkünste. Die maximale Wirkung der Schläge und Druckreizungen wird aber nur erzielt, wenn man exakt auf Punktgenauigkeit, korrekten Winkel und Angriffsrichtung bei der Ausführung achtet. Die Kraft mit der z.B. der Schlag oder Tritt ausgeführt wird, ist eher zweitrangig, da die zu treffenden Pukte sehr empfindlich sind. Es ist also möglich, mit minimalem Kraftaufwand einen maximalen Erfolg zu erzielen. Selbst Kleinere und Schwächere (z.B. Kinder und Senioren) können diese Techniken durchaus mit gutem Erfolg bei einem körperlich überlegenen Angreifer erfolgreich anwenden.

Das Grundelement des Kyūsho ist das Studium der Reaktionen des Körpers auf die äußerlichen Reizungen. Jeder Kyūsho-Trainierende sollte sich im Laufe seines Trainings mit menschlichen Anatomie auseinandersetzen. Diese Kenntnis ist unerlässlich für die korrekte Anwendung der Kyūsho-Techniken. Anstatt von Kraft Gebrauch zu machen, nutzt man die Kenntnisse über den menschlichen Körper um einen Angreifer zu kontrollieren oder zu überwältigen.

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Der Verteidiger bedient sich bei seinen Abwehrtechniken den Schwachstellen des menschlichen Körpers, wie Nerven- oder Gefäßsystem aberauch den inneren Organen, sowie Weichteilen (Speicheldrüse, Hoden, usw.). Die Nutzung von Druckpunkten am menschlichen Körper hat mindestens 3 Funktionen:

  • Bereichskontrolle
  • Generierung von Schmerzen
  • Öffnen weiterer Ziele

Durch Einsetzen der Druckpunkte an Nerven und Gefäßen erreicht man einen sehr großen Effekt für die Selbstverteidigung.



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